Realisierung mittels Komponenteninfrastrukturen

DCOM/COM und CORBA als technische Grundlage für die Komponentenbasierte Reorganisation


Bei geeigneter Wahl der Wrapper-Schale ist es möglich, Komponenten, Softwarebausteine und ihre Teildatenbanken in Diensten einer Komponenteninfrastruktur zu benutzen. Sowohl CORBA als auch DCOM/COM bieten alle Dienste, die für die Zusammenarbeit der Softwarebausteine und Teildatenbanken innerhalb des globalen Sollsystems notwendig sind.

Die wichtigste Stärke von CORBA liegt in Bezug auf die komponentenbasierte Reorganisation in der Unterstützung einer Vielzahl an Plattformen (Betriebssystem, Hardware). CORBA Implementierungen sind auf deutlich mehr Plattformen implementiert als DCOM/COM. Dies ist für die komponentenbasierte Reorganisation von besonderem Interesse, weil die Softwarebausteine (und Teildatenbanken) in ihrer ursprünglichen Umgebung belassen und nur mit einer Wrapper-Schale umgeben werden. Sie müssen dennoch in der Lage sein, mit neu entwickelten Bestandteilen des Sollsystems zusammenzuarbeiten. Die neu entwickelten Bestandteile werden nicht immer auf der gleichen Plattformen ausgeführt. Somit muß durch die Komponenteninfrastruktur eine möglichst breite Auswahl an Plattformen unterstützt werden. DCOM/COM hat hier deutliche Schwächen.

Bei der Unterstützung der Benutzeroberfläche bietet DCOM/COM hingegen Vorteile gegenüber CORBA. Da COM seine Wurzeln in den OLE-Technologien hat, ist die Anbindung von COM-Komponenten an Standard- Oberflächenelemente (z.B. ActiveX-Steuerelemente, ActiveX-Dokumente) und Internet-Oberflächen (z.B. Active Server Pages, Design-Time-Steuerelemente) sehr komfortabel. Die Unterstützung der Benutzeroberfläche ist für die komponentenbasierte Reorganisation interessant, weil die Oberfläche des Altsystems in den Softwarebausteinen nicht wiederverwendet werden kann. CORBA bietet keine vergleichbaren Möglichkeiten zur Integration von Komponenten mit der Benutzeroberfläche.