Tafel Lehrphilosophie und Lehrengagement

Lesen Sie hier meine Lehrphilosophie und erfahren Sie mehr über den Hintergrund, wie ich meine Lehrveranstaltungen plane, durchführe und verbessere. Fortbildungen am Berliner Zentrum für Hochschullehre sind dabei ein wesentliches Element.

Meine Lehrphilosophie

Studiere Zukunft!

"Studiere Zukunft!" ist das Motto mit dem sich die Beuth Hochschule für Technik Berlin an ihre Studierenden richtet und gleichzeitig einen Anspruch an Lehre und Forschung formuliert. Meine Kolleginnen, Kollegen und ich arbeiten jeden Tag daran, dieses Motto mit Leben zu füllen. Ich leiste im Gebiet der Angewandten Informatik und der Wirtschaftsinformatik meinen Beitrag hierzu.

Informatik ist Zukunft! Die Informatik bringt fortlaufend und sehr schnell neue Anwendungen und Konzepte hervor, die gleichzeitig alle Lebensbereiche durchdringen, diese verändern und neu gestalten. Ich setze entsprechende Prioritäten in meiner Lehre und unterstütze ich meine Studierenden deshalb bei ihrer persönlichen Entwicklung zu fachlich kompetenten, umsetzungsorientierten Persönlichkeiten mit ausgeprägten sozialen Kompetenzen und der Fähigkeit zum lebenslangen Lernen. Insbesondere sollen sie sich einerseits der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und anderseits der damit verbundenen Verantwortung z.B. für Gesellschaft und Wirtschaft bewusst sein.

In meinen Lehrveranstaltungen vermittle ich den Studierenden zunächst die notwendigen fachlichen Grundlagen, ermögliche Ihnen die Einordnung und das Verstehen von Zusammenhängen. Besonderen Wert lege ich auf die Anwendung des vermittelten Wissens anhand konkreter, praxisnaher Probleme, die eine eigenständige Umsetzung und Gestaltung konkreter Zusammenhänge erfordern.

Dazu setze ich verschiedene Methoden und Unterrichtsformen ein. Die Vorteile der klassischen Vorlesung nutze ich, um grundlegendes Wissen in kompakter Form zu vermitteln und zur eigenständigen Vertiefung anhand vorlesungsbegleitender Unterlagen überzuleiten. Den Umgang mit modernen Werkzeugen, Datenbanken und Programmiersprachen vermittle ich in Seminarform. Dabei lasse ich rezeptive und expressive Phasen aufeinander folgen, so dass die Studierenden den aufgenommenen Stoff unmittelbar in eigene Arbeitsergebnisse umsetzen, dadurch verinnerlichen und festigen. Für das eigenverantwortliche und selbstgestaltete Lernen produziere ich eigene Lehrvideos und Unterlagen, die online zur Verfügung stehen. Der asynchrone Charakter dieser Lernform erfordert es, dass ich mich hierbei besonders auf die didaktische Aufbereitung, Auswahl, Zusammenstellung und Reihenfolge des Lernstoffs konzentriere. So erreiche ich z.B. auf YouTube ein Publikum, das deutlich über meine eigentlichen Lehrveranstaltungen hinausgeht.

Vorhandene Unterschiede in Ausbildungsstand, kultureller Herkunft und persönlicher Lebensphase sind einerseits eine Herausforderung und andererseits eine Bereicherung der Lehrveranstaltungen. Ich lege deshalb großen Wert auf Transparenz der gegenseitigen Erwartungen. Ich fördere die Zusammenarbeit der Studierenden durch projektbezogene Gruppenarbeiten. Ganz besonders wichtig ist mir, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, in der das Lernen und Lehren Spaß macht und bei den Studierenden Begeisterung für das Fach entsteht. Im Alltag ergibt sich dadurch die Herausforderung, die Rolle des respektierten Fachexperten situationsgerecht auch manchmal als Entertainer einzunehmen.

Ich selbst bin regelmäßig begeistert, wenn ich die Entwicklung meiner Studierenden vom Anfang des Studium bis zum erfolgreichen Abschluss sehe und darin erkenne, wie ich zur beruflichen Zukunft junger Menschen einen Beitrag geleistet habe.

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Mein Engagement für eine gute Lehre

Im Zeitraum von September 2012 bis heute habe ich am didaktischen Fortbildungsprogramm des Berliner Zentrums für Hochschullehre (BZHL) teilgenommen. Mit der Berufung auf die Professur für Angewandte Informatik an der Beuth Hochschule für Technik im Mai 2012 stand ich vor der neuen Aufgabe, meine fachliche Expertise und bisherige berufliche Erfahrung in Form von Lehrveranstaltungen aufzubereiten. Ich wollte Studierende ansprechen, Wissen vermitteln und Begeisterung für die Informatik wecken. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine didaktische Ausbildung, wie sie beispielsweise Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Studium und Referendariat erwerben. Um dieses Defizit zu beheben und didaktisch gute Lehrveranstaltungen anbieten zu können, habe ich über mehrere Jahre Kurse am BZHL besucht, z.B.:

  • Professionell lehren für neu berufene Professoren und Professorinnen
  • Erfolgreich international präsentieren - Vorträge und Selbstdarstellung in englischer Sprache
  • Mündliche Prüfungen kompetenzorientiert planen, durchführen und bewerten
  • Schriftliche Prüfungen kompetenzorientiert planen, durchführen und bewerten
  • Lehren mit Präsenz - Atem, Stimme und Körpersprache wirksam einsetzen
  • Der Inverted Classroom
  • Damit es wie von selbst läuft: Betreuungsprozesse von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten
  • Lehrportfolio
  • Academic Teaching Excellence
  • Kulturelle Vielfalt in der Lehre nutzen

Das sogenannte Zertifikatsprogramm zur Erwerb des "Berliner Zertifikats für Hochschullehre" bildete den Rahmen und gab eine Orientierung im umfangreichen Fortbildungsangebot des BZHL. In meiner Anfangszeit an der Beuth Hochschule waren die didaktischen Fortbildungen besonders wertvoll. Im Kurs "Professionelle Lehrkompetenz" habe ich sehr viele Ansatzpunkte kennengelernt und Ideen entwickelt, um die eigenen Lehrveranstaltungen durchführen zu können. Seitdem sind beispielsweise Fachlandkarten, die Planung von rezeptiven und expressiven Phasen sowie der Mut zur Stoffreduzierung fester Bestandteil meiner Veranstaltungsplanung. Die Vertiefung spezieller Aspekte in weiteren Kursen am BZHL hat mir mehr Sicherheit gegeben z.B. bei der Durchführung von mündlichen und schriftlichen Prüfungen. Besonders wertvoll war auch stets der kollegiale Austausch mit den anderen Kursteilnehmern. Deshalb war es gut, die kollegiale Lehrhospitation und die kollegiale Beratung als Techniken erlernt zu haben.

Ich bin stets bemüht, mir die erlernten Techniken und Methoden bei der Durchführung von Veranstaltungen ins Gedächtnis zu rufen und sie aktiv einzusetzen. Aus ersten Erfolgen und auch Rückschlägen beim Ausprobieren verschiedener Techniken mit den Studierenden wurde für mich deutlich, dass die Angemessenheit für den Lernzweck ebenso wichtig ist, wie die Abwechslung für die Studierenden. Dadurch haben bereits viele verschiedene Techniken Platz in meinen Lehrveranstaltungen (z.B. klassische Lehrvorträge, Projekte als Gruppenarbeiten, Poster-Präsentationen, Lehrvideos). Dieses Repertoire möchte ich fortlaufend aktualisieren und sinnvoll erweitern.

Insgesamt waren die Fortbildungen am BZHL für meine persönliche Weiterentwicklung sehr hilfreich. Ich besuche deshalb auch nach dem Abschluss des Zertifikatsprogramms weiter Kurse am BZHL, um mich beispielsweise auf die zunehmende Internationalisierung der Lehre vorzubereiten.

Professionell lehren für neu berufene Professoren und Professorinnen Erfolgreich international präsentieren - Vorträge und Selbstdarstellung in englischer Sprache Mündliche Prüfungen kompetenzorientiert planen, durchführen und bewerten Schriftliche Prüfungen kompetenzorientiert planen, durchführen und bewerten Lehren mit Präsenz - Atem, Stimme und Körpersprache wirksam einsetzen Der Inverted Classroom Damit es wie von selbst läuft: Betreuungsprozesse von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten Lehrportfolio Academic Teaching Excellence Kulturelle Vielfatlt in der Lehre nutzen

Academic Teaching Excellence

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Meine Lehrprojekte

In meinen Lehrveranstaltungen probiere ich fortlaufend neue Elemente und variiere Bewährtes, um die Veranstaltungen abwechslungsreich und interessant zu gestalten. In eigenen Lehrprojekten setze ich, wenn es meine Lehrbelastung zulässt, umfangreichere und innovative Ideen um. Beispielsweise überarbeite ich eine bestehende Lehrveranstaltung, indem sie komplett neu konzipiert, durchgeführt und evaluiert wird. Hier sind meine bisherigen Lehrprojekte dokumentiert.

Lehrprojekt "Inverted Classroom mit lehrbegleitender studentischer Hilfskraft im Kurs Datenbanksysteme 1"

Titel der Lehrveranstaltung: Datenbanksysteme 1
Zeitraum: Sommersemester 2017
Angewandte Methoden: Fachlandkarte, Lerndrehbücher, Stoffreduzierung, Gruppenarbeit, Projektarbeit, Wechsel von expressiven und rezeptiven Phasen, Differenzierung nach Lerntypen, 20-Minuten-Regel, Lehrvortrag, Lehrgespräch, Posterpräsentationen (Ausstellungsrundgänge), Lehrvideos, Inverted Classroom (Flipped Classroom), Programmierübungen, Präsentationen
Kurzbeschreibung:
Die Lehrveranstaltung Datenbanksysteme 1 wurde im Rahmen des Lehrprojekts in Form eines Inverted Classrooms durchgeführt und eine studentische Hilfskraft unterstützte den Dozenten lehrbegleitend während der Präsenzphasen.
Die vorhandenen Lernmaterialen wurden überarbeitet und darauf aufbauend umfangreiche Lehrvideos erstellt, mit denen die bisherige Vorlesung in das Vorfeld der Präsenzveranstaltung verschoben werden konnte. Die eigentliche Präsenzveranstaltung konnte für die Bearbeitung einer selbst gewählten Projektaufgabe als Gruppenarbeit genutzt werden.
Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Lehrvideos von den Studierenden gut angenommen wurden. Die intensivere Betreuung in der Präsenzveranstaltung durch den anwesenden Dozenten und die lehrbegleitende studentische Hilfskraft kann zu sehr guten Ergebnissen führen. Es kommt auf die Motivation der Studierenden an, welchen Nutzen sie aus dem Veranstaltungsformat ziehen. Leistungsstärkere Studierende können hervorragende Ergebnisse erzielen. Leistungsschwächere Studierende können scheitern, wenn ihnen die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen fehlt. Hierin liegt ein Risiko des Inverted Classrooms, das sich auch bei intensiver Betreuung nicht ausschließen lässt.
Die Produktion der Lehrvideos ist zeitlich sehr aufwändig und übersteigt die Vorbereitungszeit einfacher Präsenzveranstaltungen um ein Vielfaches. Die Videos sind im Vergleich zu PowerPoint-Folien unhandlich bei Änderungen oder Weiterentwicklungen. Für Grundlagenveranstaltungen können Lehrvideos sinnvoll sein, wenn davon auszugehen ist, dass die Videos mehrere Jahre unverändert verwendet werden können.
Die Lehrveranstaltung wurde von den Studierenden mit der Gesamtnote 1,8 bewertet. Das ist 0,5 Notenpunkte schlechter als im vorangegangenen Semester in dem die Lehrveranstaltung als klassische Vorlesung mit Übung durchgeführt wurde. Kritikpunkte zeigen, dass der direkte Kontakt mit dem Dozenten vermisst wurde, der während der entscheidenden Phase der Wissensvermittlung durch die Lehrvideos ersetzt wurde. Die Stärke der Fachhochschule liegt in der intensiven Betreuung kleiner Übungsgruppen, was von den Studierenden als sehr wertvoll empfunden und sehr geschätzt wird. Dieser Wert darf durch den Einsatz digitaler Medien nicht gefährdet, sondern nur gesteigert werden.
Abschlussbericht: Titelseite
[Download als PDF-Dokument]
Abschlusspräsentation: - noch nicht verfügbar -

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Evaluationen meiner Lehrveranstaltungen

Die Rückmeldungen der Studierenden zu meinen Lehrveranstaltungen sind eine wichtige Quelle für die Verbesserung meiner Lehre. Deshalb nutze ich das Angebot der Qualitätssicherung der Beuth Hochschule und lasse regelmäßig meine Lehrveranstaltungen evaluieren. Über die erzielten Fortschritte bei der Verbesserung der Lehrveranstaltungen freue ich mich ebenso, wie über konstruktive Kritik und Anregungen. Hier finden Sie einen Überblick über die durchgeführten Evaluationen meiner Lehrveranstaltungen aus den vergangenen Semestern. (Nicht zu jeder Lehrveranstaltung liegen Ergebnisse vor.)

Lehrveranstaltung PDF-Dokument Durchschnitts­bewertung
Sommersemester 2017
Wirtschaftsinformatik 1 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,7
Wirtschaftsinformatik 1 - Übung [PDF-Dokument] 1,6
Datenbanksysteme 1 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,8
Datenbanksysteme 1 - Übung Keine separate Evaluation (siehe Lehrprojekt im SS 2017).
Informatik-Anwendungen 1 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,4
Informatik-Anwendungen 1 - Übung [PDF-Dokument] 1,2
Wintersemester 2016/17
Wirtschaftsinformatik 2 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,8
Wirtschaftsinformatik 2 - Übung [PDF-Dokument] 1,7
Datenbanksysteme 2 - Übung [PDF-Dokument] 1,3
Informatik-Anwendungen 2 - Übung [PDF-Dokument] 1,2
Sommersemester 2016
Wirtschaftsinformatik 1 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,8
Wirtschaftsinformatik 1 - Übung [PDF-Dokument] 1,9
Datenbanksysteme 1 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,3
Datenbanksysteme 1 - Übung [PDF-Dokument] 1,3
Informatik-Anwendungen 1 - Seminaristischer Unterricht [PDF-Dokument] 1,3
Informatik-Anwendungen 1 - Übung [PDF-Dokument] 1,4

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